Werbeverbote zeigen oftmals keine Wirkung

Werbeverbote zeigen oftmals keine Wirkung – Einschränkungen im Bereich der Möglichkeiten zum Bewerben von verschiedenen Produkten gibt es so gut wie überall auf der Welt. Ob bei Zucker, Alkohol oder auch Tabak- und E-Zigarette. Der Ruf nach einem Werbeverbot hallt schnell durch die Hallen. Allerdings ist auch die Frage nach dem Nutzen eine, die man sich stellen muss. Bringen solche Verbote wirklich etwas und gibt es vielleicht eine bessere Alternative, die mehr Wirkung verspricht?

Bisherige Maßnahmen und Aussichten im Tabakwerbeverbot

Seit 1975 ist Werbung für Zigaretten und sonstige Tabakerzeugnisse im Fernsehen und Radio verboten. 2007 wurde das Verbot auf Internet und Presse erweitert. Bis 2022 sollen auch Werbeverbote für Außenwerbung, wie an Haltestellen, an Plakatwänden oder auch im Kino für diese Produkte abgeschafft werden.

Ab 2023 werden auch Tabakerhitzer in das Werbeverbot inkludiert, das gleiche passiert mit E-Zigaretten und Nachfüllbehälter bis 2024. Bis ins Jahr 2040 soll Deutschland so gut wie rauchfrei und Tabakfrei sein. Das klingt streng und konsequent. Im Vergleich zu anderen Ländern liegt Deutschland in Sachen Maßnahmen für eine rauch- und Tabakfreie Gesellschaft auf den hintersten Plätzen.

Dennoch hält man an den gemachten Plänen fest und möchte anhand von groß angelegten Werbeverboten erreichen, dass weniger Menschen dazu verlockt werden, zu Tabakprodukten, E-Zigaretten und Tabakerhitzern zu greifen. Vor allem Jugendliche sollen so vom Konsum abgehalten werden. Doch das ist, wie immer, nur eine Seite der Medaille.

Werbeverbote reichen nicht aus

Der messbare Erfolg von Verboten und deren resultierende Wirkung auf den Konsumenten liegen im eher unteren Bereich. Generell sinkt die Anzahl der Raucher in Deutschland. Das Robert-Koch-Institut gab an, dass der Konsum von Tabak-Zigaretten in Deutschland seit den 1990er Jahren um ein Drittel gesunken sei. Doch: Für die restlichen Tabak-Produkte gilt dies nicht!

Tatsächlich stieg der Verbrauch hier sogar an. Einer der Gründe könnte sein, dass beispielsweise das selber Stopfen von Zigaretten mit Tabak und Hülsen deutlich günstiger ist, als fertige Zigaretten zu kaufen. Zudem gibt die Statistik auch an, dass sich der Markt von Zigarren und Zigarillos verdoppelte, während der Markt für Pfeifen, Wasserpfeifen und Tabakerhitzer sich sogar verdreifachte.

Der Absatz von E-Zigaretten hat sich seit dem Jahr 2011 sogar versechsfacht. Seitdem bekannt ist, dass elektrische Zigaretten deutlich weniger gesundheitsschädlich sind als es Tabak-Produkte sind, haben sie einen Boom erfahren. Viele Raucher werden so zu Dampfern. Die Experten gehen davon aus, dass die Erhöhung der Tabaksteuer und das Rauchverbot in der Gastronomie diesen Wandel herbeigeführt haben. Die Werbeverbote sind hier nur eine Randnotiz. Wichtig wären auch noch umfangreichere Aufklärungskampagnen, die die Folgen des Tabak-Konsums aufzeigen und klar darlegen.

Zigaretten sind trotz Werbeverbot allgegenwärtig

Wer eine Tankstelle betritt wird meist an der Kasse von einer Wand aus verschiedenen Zigarettenmarken-Marken im Hintergrund regelrecht erschlagen. Zudem befinden sich überall an den Straßen Zigarettenautomaten und auch an den Kassen von fast allen Supermärkten kann jeder, sofern volljährig, Zigaretten erstehen. Der Kiosk nebenan hat neben Kleinigkeiten, gekühltem Bier und Zeitschriften ebenfalls Zigaretten im Angebot.

Gleichzeitig besteht auch das Problem, dass Zigaretten war ungesund sind, aber sie sind legal. Nun gibt es Werbeverbote für ein legales Produkt. Gleiches kann man auch über Alkohol sagen. Und dabei ist sogar das Bewusstsein für Alkohol noch ein ganz anders. Diesen sehen wir als recht harmlos an. Laut Experten sind wir bei Alkohol aktuell auf dem Stand den die Gesellschaft für ca. 50 Jahren bei Tabak-Produkten hatte.

Doch zurück zu Tabak- und E-Zigaretten. Die Verbote sind beschlossen und werden umgesetzt. Auch die Erhöhung der Besteuerung wird sich nicht mehr abwenden lassen. Ganz wichtig ist, zu solchen Einschränkungen die Aufklärungsarbeit auszuweiten. Denn alles, was der Gesundheit schädlich ist, sollte entsprechend auch erklärt werden. Warum ist das so, welche Folgen kann der Konsum haben, etc. Solange dies nicht in den Köpfen der Menschen manifestiert ist, werden Werbeverbote nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellen. Zudem auch klar erklärt werden muss, dass die E-Zigarette die Alternative für Raucher ist, um deutlich weniger gesundheitsschädlich genießen zu können.

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