Der nächste Riese setzt auf E-Zigaretten

Lange haben sich die großen Tabakkonzerne dagegen gewehrt, aber das Dampfen hat den Markt erobert und bleibt als feste Instanz eine harte Konkurrenz für Tabakprodukte jeglicher Art. 

Nun hat sich auch der letzte der großen Tabakhersteller entschieden, in diesen Markt einzusteigen. Damit haben alle Konzerne die Hände gehoben und sich der E-Zigarette ergeben. Natürlich nicht, ohne an den stetig steigenden Umsätzen für E-Zigarette, Liquids und Zubehör zu profitieren und so bringt auch Reemtsma nun eine eigene elektrische Dampfe heraus. 

 Die jüngste Generation der E-Zigarette begeistert

Seit Jahren zeigen sich ehemalige Raucher und heutige Dampfer begeistert. Die elektrische Fluppe wurde erst belächelt und ist jetzt ein fester Bestandteil des heutigen Lebens. Allein wegen der Kosten sind viele Raucher auf das Dampfen umgestiegen, denn Liquids und die Dampfgeräte selber, werden nicht, wie Tabak besteuert und bleiben damit günstiger. 

Gleichzeitig steigt der Marktanteil von Dampfprodukten weltweit weiterhin an. Kein Wunder, dass die Tabakriesen nach und nach ebenfalls in dieses Geschäft eingestiegen sind. 

Verwunderlich ist es dennoch ein kleines bisschen, wenn man die Vorgeschichte dazu  betrachtet. Noch bis vor wenigen Jahren haben nämlich genau diese Tabakhersteller die E-Zigarette als höchst gefährlich eingestuft und so gut wie alles unternommen, um sie wieder vom Markt zu verdrängen. Das hat nicht funktioniert, und so möchten sie nun auch einen Stück vom finanziellen Kuchen abhaben. 

Vor allem die neuesten Modelle begeistern die Verbraucher. Mehr Dampf, weniger Verbrauch und längere Akkuleistungszeiten sind die Attribute, die in einem schicken und trendigem Design überzeugen. 

 Tabakprodukte fahren Verluste ein

 Nachdem die schicken E-Zigaretten weiterhin den Markt dominieren, verlieren Tabakprodukte immer mehr. Die Gewinne sinken jährlich. Dennoch ist der Markt nach wie vor gegeben, nur deutlich reduzierter als noch vor dem Einstieg der E-Zigarette. Reemtsma wird auch weiterhin im Tabakgeschäft bleiben. 

Dies ist übrigens bei allen Tabakkonzernen der Fall. Sie bauen nur zusätzlich ihre Geschäfte auf die elektrische Variante aus und erweitern so ihr Spektrum. Beeindruckend sind nach wie vor die steigenden Umsätze in diesem Segment. Denn im letzten Jahr stieg diese um ein Drittel auf 600 Millionen Euro. Dass sich das Konsumverhalten verändert, ist auch bei den Großen der Branche angekommen. Daher mussten die Tabakkonzerne handeln, denn gerade die kleineren Fische der E-Zigarette, konnten mit innovativen Produkten den etablierten Branchenriesen den Rang streitig machen. Dass sich dies natürlich keiner der Großen bieten lassen möchte ist klar, und so blieb nur ein Schritt übrig: Eigene E-Zigaretten entwickeln und diese auf den Markt geben. 

Mancher Konzern hat dabei allerdings nicht mit den Verbrauchern gerechnet, denn diese haben die Hetze gegen die Dampfe noch nicht vergessen und greifen lieber zu den bereits etablierten E-Zigaretten-Marken. Ein Fakt ist mit ausschlaggebend, denn viele E-Zigaretten sind heute zu günstigen Preisen erhältlich. Die Tabakriesen bieten allerdings häufig teure Endgeräte an. 

 Wenn die Großen die Kleinen fressen

Zahlreiche mittelständische Unternehmen aus der E-Zigaretten-Branche wurden von den Großkonzernen der Tabakindustrie bereits aufgekauft. Dann werden diese Produkte einfach von den Großen vertrieben. Damit soll die Konkurrenz ausgeschaltet werden. Doch ob dies wirklich sich so auf Dauer durchsetzen wird bleibt abzuwarten. Zwar darf bislang Liquid nicht wie Tabak versteuert werden, aber auch dies könnte in naher Zukunft drohen. Etwas Amüsantes gibt es jedoch auch zu berichten, denn es gibt E-Zigaretten-Händler, welche ihre Betriebe auf keinen Fall an die großen Fische verkaufen möchten. Protest oder einfach Standhaftigkeit: Die E-Zigarette polarisiert auf allen Ebenen weiter. 

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