Warum die E-Zigarette noch immer ein Dorn im Auge ist

Warum die E-Zigarette noch immer ein Dorn im Auge ist?

Es gibt eine große Preisfrage, die sich alle stellen, die die E-Zigarette befürworten: Was haben die Gegner eigentlich davon, dieses Produkt noch immer so schlecht zu machen. Seit der Einführung der elektrischen Variante gibt es großen Widerstand. Dieser geht vor allem von den Tabakkonzernen aus, die sogar teilweise sehr skurrile Statistiken und Studien veröffentlicht haben. 

Vor allem in Deutschland gibt es immer wieder stark negative Berichte und Äußerungen dazu. In Großbritannien hingegen wird das Dampfen sogar staatlich begrüßt und gefördert. Wie kommt es also dazu, dass in anderen Ländern die elektrische Zigarette hochgejubelt wird, aber in unserem Land der negative Tenor sich fast schon überschlägt? Wir versuchen es einmal zu durchleuchten. 

 Das Rauchverhalten hat sich stark verändert

 Früher gehörte es zum guten Ton zu rauchen, dann war es cool und jetzt ist es out und viel zu teuer. Antiraucherkampagnen und Gesetze sorgen für einen umfassenden Schutz von Nichtrauchern. Das unterscheidet Deutschland nicht von anderen Ländern, denn auch hier wurde in den letzten Jahren massiv etwas gegen den Konsum von Tabak unternommen. 

Steigende Preise sorgten zusätzlich dafür, dass viele Raucher zu Ex-Rauchern wurden. In den letzten 10 Jahren haben so viele Raucher den Tabakkonsum aufgegeben, wie niemals zuvor. Doch wo sind diese Menschen alle hin? Sind sie wirklich ausnahmslos Nichtraucher? Nein, der größte Teil davon ist zu Dampfern geworden. Man schätzt, dass rund 90% der heutigen Dampfer ehemalige Raucher sind. Das hat natürlich Gründe, welche sich unter anderem so zusammenfassen lassen: 

 –      Dampfen ist deutlich günstiger als Tabak oder Zigaretten

–      Der Gang zum Kiosk, zur Tankstelle oder zum Automaten fällt weg, da jeder seine Liquids zuhause lagern kann

–      Es entsteht kein Rauch, sodass Passivrauchen ausgeschlossen ist

–      Die Kleidung stinkt nicht mehr 

–      Es entsteht keine Glut 

–      Dampfen gilt als die gesündere Alternative, da weniger Schadstoffe entstehen, als bei der Verbrennung von Tabak.

 Es gibt natürlich  noch weitere Punkte, die das Dampfen attraktiver werden lassen. Dennoch nennen ehemalige Raucher, die heute dampfen, diese als Hauptgründe, warum sie auf die E-Zigarette umgestiegen sind. 

 Doch was macht das Dampfen jetzt zum Feind?

Der Grund liegt ganz woanders, denn ein wichtiger Faktor ist, dass Deutschland weltweit einer der führenden Exporteure von Zigarettenprodukten ist. Und damit verdient der Staat enorme Summen mit jedem verkauften Päckchen Tabak oder Zigaretten. Daher ist es auch kaum verwunderlich, dass viele Tabakkonzerne mittlerweile selbst E-Zigaretten und E-Liquids auf den Markt bringen. 

Zudem wurden kleinere Unternehmen, die die elektrische Zigarette als Eigenprodukt erfolgreich am Markt etabliert haben einfach von den Tabak-Konzernen aufgekauft. 

Das alles hat jedoch nicht dazu geführt, dass das verteufelte Dampfwerkzeug einfach wieder verschwunden ist. Es ist eher das Gegenteil der Fall. Immer mehr greifen zur elektrischen Version. Das Kerngeschäft der Tabak-Industrie war stark gefährdet. Daher wurde einfach in den Markt mit eingestiegen. 

Dennoch wird das Produkt gerne weiterhin an den Pranger gestellt, denn mit Tabak-Produkten lässt sich bislang einfach noch viel mehr Gewinn erwirtschaften. Bisher steht die elektrische Zigarette gesetzlich noch nicht gleich mit Tabakprodukten. Steuerliche Vorteile und vor allem die günstigen Preise sind ein wichtiger Grund, warum viele lieber dampfen als zu rauchen. 

Das sehen die Tabak-Konzerne natürlich weniger gern, denn sie verlieren so mittlerweile viel Geld. Eine hypothetische Frage drängt sich hier jedoch auf: Was wäre, wenn beide Produkte absolut gleich gestellt wären? Wäre dann die E-Zigarette immer noch ein Feindbild? Diese Frage wird aber vermutlich so schnell niemand beantworten.

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