In Russland soll E-Zigarette Tabakprodukten gleichgestellt werden

In Russland soll E-Zigarette Tabakprodukten gleichgestellt werden – Nicht nur in Deutschland tut sich etwas in Sachen E-Zigarette und Liquids, sondern auch im Ausland. Ein Blick nach Russland zeigt, dass auch hier das Thema durchaus von Bedeutung ist. Seit 2014 hat sich in Russland niemand wirklich um eine Steuer auf E-Zigarettenprodukte gekümmert. Die Haltung gegenüber dem Dampfen und Vapes war eher locker. Doch woher kommt nun das Umdenken und was enthält der doch harte Kurs im Bereich elektrische Zigarette und E-Liquids?

E-Zigarette ist gleich Tabakzigarette

In 2014 gab es in Russland ein umfangreiches neues Gesetz mit Regelungen zur Vermarktung von Tabakprodukten. Dabei waren Liquids, welche für E-Zigaretten verwendet wurden explizit ausgenommen worden. In 2018 wurde vom damaligen Handelsminister Denis Manutrov verkündet, dass man aus Sicht der Regierung vor allem Raucher dazu bewegen möchte, auf die elektrische Zigarette umzusteigen. Doch dies hat sich binnen weniger Jahre nun offensichtlich geändert. Denn in Zukunft soll die E-Zigarette genau so wie herkömmliche Tabakprodukte behandelt werden. Und das würde auch für Russland bedeuten, dass das Wachstum dieser Branche ordentlich gedämpft würde. Dabei sollen aber nicht alle Produkte der elektrischen Zigarette einbezogen werden.

Strenge Regeln für E-Liquids in Russland

Russlands Präsident Putin hatte die neuen Regelungen bereits im Juli 2020 unterschrieben. Darin enthalten sind alle nikotinhaltigen Flüssigkeiten, die nicht zum Rauchen vorgesehen sind. Also nikotinhaltige E-Liquids, die zum Dampfen verwendet werden. Und die Regelungen sind sehr streng und sehen keinen Spielraum. Konkret sieht das Gesetz so aus, dass nikotinhaltige Liquids nicht mehr im Internet verkauft werden dürfen. Zudem dürfen auch Händler im Ladengeschäft keine Waren mehr auslegen, auch dies ist verboten worden. Der Kauf wurde für ein Mindestalter von 18 Jahren festgelegt und Werbung ist komplett untersagt. Bisher ist jedoch noch nicht ganz klar, wie mit nikotinfreien Liquids umgegangen werden soll und ob und wie CBD haltiges Liquid dabei berücksichtigt werden soll.

Grauzone für Produkte ohne Nikotin?

Tatsächlich sollen CBD haltige Produkte sowie nikotinfreie Liquids nicht in das Gesetz fallen. Der Grund dafür ist, dass Stoffe wie Glyzerin und Proylenglykol nicht reguliert werden. Sie sind die Hauptbestandteile von Liquids. Doch es gib ein sehr strenges Drogengesetz in Russland und dieses könnte bei CBD greifen. Denn dies verbietet auch CBD in Nahrungsmitteln. Die Frage ist allerdings, was soll mit dieser neuen Regulierung erzielt werden? Das erklärte Ziel des russischen Gesundheitsministeriums ist es, den Konsum von Tabakprodukten in den nächsten 30 Jahren stark einzudämmen. Laut diesem Plan sollen nur noch fünf Prozent aller Russen im Jahr 2050 Tabak konsumieren. Das tatsächlich ein Ziel, das leicht unrealistisch wirkt, denn im Moment sind ca. 25% der Russen Raucher.

E-Zigarette für Russland keine Alternative

Auch wenn das Dampfen als weniger gesundheitsschädlich gilt, so ist es für Russland offenbar keine Option, das Rauchen einzudämmen. Da ein gesundheitliches Risiko für den Verbraucher ausgehen kann, soll auch vapen streng reguliert werden. Gegen die Nikotinsucht werden in Russland nun also starke Geschütze aufgefahren. Kritik zu diesem Vorgehen kommt auch aus Seiten der Industrie, denn mit diesem Plan geht die russische Regierung ganz klar wenig industriefreundlich vor.

Im Hinterkopf muss behalten werden, dass in westlichen Ländern, wie der EU und den USA viele Tabakkonzerne auch auf den Verkauf von E-Zigaretten und E-Liquids setzen, um den Einkommenseinbruch im Segment der Tabakprodukte auffangen zu können. Da es sich um ein drastisches Vorgehen nach 2018 handelt, liegt die Vermutung nahe, dass das Umdenken auf den Vorfällen in den USA von 2019 beruht.

Dort verloren einige Dampfer ihr Leben, weil sie E-Liquids gedampft hatten, welche mit giftigen Substanzen versehen waren und vermutlich vom Schwarzmarkt stammten. Die Anhebung des Mindestalters für den Verkauf von nikotinhaltigen Liquids war allerdings längst überfällig.

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